Sorgfältig gesammelt, die einhundert häufigsten Probleme, die den meisten Autisten regelmäßig begegnen. Egal ob zuhause mit Verwandten, in der Schule, auf der Arbeit oder unter Freunden.
100 autistische Probleme
- Aber du siehst gar nicht aus wie ein Autist!
- Menschen die dir erklären, dass du nicht autistisch sein kannst, weil sie ‚The Big Bang Theory‚ gesehen haben.
- Nach Hilfe fragen und sich dafür schämen.
- Wenn Menschen um dich herum nicht verstehen, dass dir das grelle Licht die Augen aus dem Kopf brennt oder sich die Lautstärke anfühlt, als würde man dir einen Eispickel in den Schädel rammen.
- Für neurotypische Menschen ist es normal, wirre Anspielungen zu machen oder Dinge zu sagen, die sie nicht so meinen, während sie dir dabei fanatisch in die Augen starren.
- Wenn du überreizt bist, deine Ruhe und Rückzug brauchst, aber alle denken, du seist nur schüchtern und einsam.
- Autismus? Bist du nicht schon zu alt dafür?
- Kleidungs-Label, Shorts- und Socken-Nähte treiben dich in den Wahnsinn.
- Wenn man dich darstellt, als wärst du ein Problem, das gelöst werden muss.
- Leute, die deine Routinen unterbrechen oder sich darüber lustig machen.
- Wenn dir Leute erzählen, dass du kannst, wenn du wirklich willst…
- Du kannst dich nicht entspannen, weil die Schule, die Arbeit oder irgendjemand sonst gleich anrufen oder an der Türe klingeln könnte.
- Wenn man dir keine genauen Anweisungen gibt, aber verärgert ist, wenn du es falsch gemacht hast.
- Intensives Auswendiglernen von Redewendungen und Wortspielen.
- Wenn du versuchst etwas ernsthaftes zu klären und man plötzlich beginnt über dich zu lachen.
- Mit den Händen flattern, weil du überreizt bist und Druck abbauen musst und dafür „kindisch“ genannt werden.
- Jeder kennt deine Bedürfnisse besser, als du selbst.
- Du bist gerade nonverbal und die Leute um dich herum reden unaufhörlich auf dich ein.
- Reflexartig „Danke/Bitte, guten Morgen, Hallo, bis später, …“ sagen.
- Wenn du mitten im Overload bist, weil jemand dich stresst, du es aber nicht artikulieren kannst und noch mehr gestresst bist.
- „Man sieht dir gar nicht an, dass du behindert bist„
- Wenn jemand erfahren hat, dass du autistisch bist und eine Diskussion über Impfungen beginnen will.
- Verhindern, dass Mitschüler/Freunde/Kollegen von deinem Autismus erfahren, weil man schlecht von dir denken könnte oder in Babysprache mit dir sprechen würde.
- Blickkontakt halten müssen, um nicht unhöflich zu erscheinen, um keine Konsequenzen daraus zu tragen, um keine Stresssituation aufzubauen, um keinen Shutdown zu bekommen, um den Rest-Tag noch zu funktionieren.
- Wenn du wegen deiner sensorischen Probleme ständig angeschrien wirst.
- Wenn du in Folge einer ABA-Therapie viele Jahre gegen PTBS behandelt werden musstest und an einen Therapeuten gerätst, der dich mit ABA therapieren will.
- Du liebst Hunde, du hättest gerne einen Hund, kannst aber nicht, weil dich die Hundeerziehung zu sehr an ABA erinnert und triggert.
- Wenn Mitmenschen dich zur Sozialisierung zwingen und dann fragen, warum du so still bist.
- Asperger ist gar kein richtiger Autismus!
- Bevor du etwas essen kannst, musst du erst daran riechen.
- Wenn du einen Witz nicht verstanden hast, nachfragst und die andere Person böse wird.
- Wenn dich Leute vom Stimming abhalten aber du schon kurz vor dem Zusammenbruch bist.
- Jedem erklären müssen, was ein Stim-Toy ist und wozu du es brauchst.
- Leute, die dir deine Spezialinteressen absprechen, weil sie für sie selbst uninteressant sind.
- Vor dem Einschlafen in einer Gedankenspirale stecken bleiben und die ganze Nacht kein Auge zubekommen.
- Nicht ohne dein spezielles Setting oder außerhalb deines ‚Safe Space‚ einschlafen können.
- Wenn man euch zwar nicht kennt, aber deinen Eltern die Schuld an deinem Autismus wegen „falscher Erziehung“ gibt.
- Die gesellschaftlich verbreitete Annahme, dass alle Autisten Mathematik-Genies sind, oder ausschließlich Inselbegabungen haben müssen.
- Wenn Mitmenschen deine Distanzzone verletzen und böse werden, wenn du abweisend reagierst.
- Ärzte, die deine Diagnose infrage stellen, weil du ihnen kurz in die Augen blicken konntest.
- Du hast deine eigenen Methoden etwas zu erledigen aber darfst sie nicht anwenden, weil sie nicht dem „normalen Vorgehen“ entsprechen.
- Wenn Ärzte, Psychiater und Therapeuten sagen, dass du eigentlich nicht arbeiten kannst, aber die Rentenversicherung deinen Anspruch auf Erwerbsminderung ablehnt.
- Menschen, die nicht mit, sondern über Autisten sprechen.
- Wenn deine Gedanken schneller sind, als deine Artikulation und du nur noch „ähm“ sagen kannst.
- Leute, die dich fragen, ob du jemals eine/n Freund/in und Sex hattest.
- Als Erwachsener Kinder-Puzzle geschenkt bekommen, weil du autistisch bist.
- Gefühlsausbrüche im falschen Moment bekommen, weil du an etwas denken musstest. Unpassend weinen oder lachen müssen und dafür böse Blicke oder Rügen erhalten.
- Gefragt werden, wie man sich bei etwas fühlt und nicht antworten können, weil du unvorbereitet bist.
- Wenn du dich wirklich anstrengst etwas zu formulieren und so präzise wie möglich bist, und dich dein Gegenüber fragt, wie du das meinst.
- Das Wort „Autismus“ in einem Satz mit „Krankheit“.
- Wenn jemand glaubt, du bist einsam und man dich zwangsvergesellschaften will.
- Jeder vergleicht dich mit Greta Thunberg und fragt, wann du das nächste Mal für die Umwelt demonstriert.
- Leute die sagen, man leidet an Autismus.
- Therapeuten, die dich mitten im Shutdown „aktivieren“ wollen.
- Wenn du nicht über deine Sorgen oder Gefühle sprechen kannst.
- Nicht ohne Begleitung zu einem Amts- oder Arztbesuch gehen können, weil man dich für unzurechnungsfähig hält.
- Wegen deiner Bewältigungsstrategie mit Psychopharmaka vollgepumpt werden, die du nicht entwickelt hättest, wenn der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung etablierte Therapien für Autisten anerkennen würde.
- In der Schule im Stuhlkreis oder auf Arbeit im Meeting am runden Tisch sitzen und gefragt werden, wie man über etwas denkt oder fühlt.
- …aber das geht doch jedem so!
- Blickkontakt, der Schmerzen verursacht.
- Wenn dich andere als „niedrig- oder hochfunktional“ einstufen.
- Leute, die von „Modediagnose“ sprechen.
- Leute die glauben, Autisten hätten hygienische Defizite.
- Wenn man dich mit anderen Autisten „verkuppeln“ will.
- Schuldgefühle haben, wenn man mit dem Auto fährt, weil man keine Koordination hat, Fahrrad zu fahren.
- Wenn Leute Andeutungen auf den Intelligenzquotienten von Autisten machen.
- Essen soll man nicht anfassen, aber es ist legitim, Döner und Hamburger mit den Händen zu essen.
- Die Wohltat, während der Corona-Pandemie niemandem die Hand schütteln und persönlich gegenübertreten zu müssen.
- Leute, die Autismus mit Vitamin-D und Sport heilen wollen.
- Wenn du etwas verloren hast und nicht danach suchen kannst, ohne jemanden dabei zu stören.
- Wenn du Probleme hast dich zu artikulieren und dir jemand sagt, dass du zu sehr ins Detail gehst.
- Als „Rosinenpicker“ bezeichnet werden, weil man verschiedene Dinge wegen ihrem Aussehen oder ihrer Konsistenz nicht essen oder anfassen kann.
- Die langen Phrasen von jemandem unterbrechen, weil es die Person nicht auf den Punkt bringen kann.
- Kein Gespür dafür haben, wann man wieder mit Sprechen an der Reihe ist.
- Wenn du eine reduzierte Mimik und Gestik hast und Leute glauben, du bist depressiv und benötigst Aufheiterung.
- Die grausame Unbehaglichkeit, wenn man nicht genügend Vorbereitungszeit auf etwas hatte.
- Menschen die behaupten, Autisten hätten keine Gefühle.
- Du verstehst Anspielungen nicht und man lacht dich dafür aus.
- Sich nie sicher sein, wie man Komplimente auffassen soll.
- Wenn andere nach deinen Spezialinteressen fragen, sie dann aber nervig oder peinlich finden.
- In den eigenen Interessen nach Perfektion streben und von anderen dafür kritisiert werden.
- Wenn Hitze oder Kälte zu einer sensorischen Überlastung führen.
- Gespräche im Kopf „vorausplanen“, die wahrscheinlich niemals stattfinden werden, aber man vorgefertigte Satzstückchen daraus in anderen Situationen nutzen kann.
- Wenn du es an einem guten Tag schaffst Blickkontakt herzustellen, aber nicht verstehst, warum man dich beschuldigt zu Starren.
- Wenn du endlich herausgefunden hast, welches Gefühl/Emotion du schon den ganzen Tag hast und an nichts anderes mehr denken kannst.
- Du brauchst für alles eine gründliche Planung und gerätst aus der Fassung, wenn jemand den Plan durchkreuzt.
- Wenn deine übliche Wegstrecke wegen einer Baustelle umgeleitet wird und du Panik bekommst.
- Du kannst gar kein Autist sein, dafür bist du viel zu intelligent!
- Wenn du wegen dem unerträglichen Lärm im Büro Noise-Cancelling-Kopfhörer trägst und gerügt wirst, weil du ja nicht hören könntest, wenn du gerufen wirst, der Chef kommt oder das Telefon klingelt.
- Wenn du beruflich oder in den Ferien verreisen musst, das eigentlich nicht schaffst, aber wenigstens dein iPad mitnehmen darfst.
- „Unhöflich“ genannt werden, wegen mangelndem Blickkontakt oder fehlender Körpersprache.
- Bestimmte Stoffe und Kleidungsstücke, die das Gefühl geben, als würde der Körper buchstäblich auseinanderfallen.
- Wenn Leute von deiner Diagnose erfahren und dir Tipps zum „Normalsein“ aus dem Internet schicken.
- Ein Problem verschlimmert sich, weil du es vor dir herschiebst, du kannst dich aber im Moment nicht damit befassen, weil es dich zu sehr belastet.
- Wenn deine Mitmenschen wütend werden, weil du ihre Augenfarbe nicht kennst.
- Wenn es einen Nachteilsausgleich gibt, aber niemand eine Ahnung hat, was genau das bedeutet und man für so etwas nicht noch extra jemanden teuer anstellen will.
- Panik bekommen, weil du keine Lösung für ein mehrdeutiges Problem findest und zu keinem Entschluss kommen kannst.
- Verärgerte Therapeuten nach der Frage, wie du dich fühlst, weil du antwortest, dass du „funktionierst/nicht funktionierst“, sie aber „gut/schlecht“ von dir erwarten, du dir aber nicht sicher bist.
- Kamera-Blitzlicht, Gewitter und Feuerwerk triggern dich.
- Wenn du versuchst ernsthaft zu sein, aber jeder denkt, du wärst sarkastisch. Und umgekehrt!




































































































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